Das Manifest – European Peace Project

Heute um 17.00 Uhr haben Bernhard Nolz und Jan Meyer-Krügel das Manifest – European Peace Project am Fenster des Zentrums für Friedenskultur (ZFK) in der Kölner Str. 11 in Siegen vorgelesen und mit Lautsprecher übertragen. Bernhard Nolz hat den Text vorgelesen, Jan Meyer-Krügel war für die Technik zuständig.

Das Manifest – European Peace Project

Heute, am 9. Mai 2025 – genau 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete, darunter 27 Millionen Sowjetbürgern, erheben wir, die Bürgerinnen und Bürger Europas, unsere Stimmen! Wir schämen uns für unsere Regierungen und die EU, die die Lehren des 20. Jahrhunderts nicht gelernt haben. Die EU, einst als Friedensprojekt gedacht, wurde pervertiert und hat damit den Wesenskern Europas verraten! Wir, die Bürger Europas, nehmen darum heute, am 9. Mai, unsere Geschicke und unsere Geschichte selbst in die Hand. Wir erklären die EU für gescheitert. Wir beginnen mit Bürger-Diplomatie und verweigern uns dem geplanten Krieg gegen Russland! Wir erkennen die Mitverantwortung des „Westens“, der europäischen Regierungen und der EU an diesem Konflikt an.
Wir, die Bürger Europas, treten mit dem European Peace Project der schamlosen Heuchlerei und den Lügen entgegen, die heute – am Europatag – auf offiziellen Festakten und in öffentlichen Sendern verbreitet werden.
Wir strecken den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine und Russlands die Hand aus. Ihr gehört zur europäischen Familie, und wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam ein friedliches Zusammenleben auf unserem Kontinent organisieren können.
Wir haben die Bilder der Soldatenfriedhöfe vor Augen – von Wolgograd über Riga bis Lothringen. Wir sehen die frischen Gräber, die dieser sinnlose Krieg in der Ukraine und in Russland hinterlassen hat. Während die meisten EU-Regierungen und Verantwortlichen für den Krieg hetzen und verdrängen, was Krieg für die Bevölkerung bedeutet, haben wir die Lektion des letzten Jahrhunderts gelernt: Europa heißt „Nie wieder Krieg!“
Wir erinnern uns an die europäischen Aufbauleistungen des letzten Jahrhunderts und an die Versprechen von 1989 nach der friedlichen Revolution. Wir fordern ein europäisch-russisches Jugendwerk nach dem Vorbild des deutsch-französischen Jugendwerks von 1963, das die „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich beendet hat. Wir fordern ein Ende der Sanktionen und den Wiederaufbau der Nord Stream II-Pipeline. Wir weigern uns, unsere Steuergelder für Rüstung und Militarisierung zu verschwenden, auf Kosten von Sozialstandards und Infrastruktur. Im Rahmen einer OSZE-Friedenskonferenz fordern wir die Schaffung einer europäischen Sicherheitsarchitektur mit und nicht gegen Russland, wie in der Charta von Paris von 1990 festgelegt. Wir fordern ein neutrales, von den USA emanzipiertes Europa, das eine vermittelnde Rolle in einer multipolaren Welt einnimmt. Unser Europa ist post-kolonial und post-imperial.
Wir, die Bürger Europas, erklären diesen Krieg hiermit für beendet! Wir machen bei den Kriegsspielen nicht mit. Wir machen aus unseren Männern und Söhnen keine Soldaten, aus unseren Töchtern keine Schwestern im Lazarett und aus unseren Ländern keine Schlachtfelder.
Wir bieten an, sofort eine Abordnung europäischer Bürgerinnen und Bürger nach Kiew und Moskau zu entsenden, um den Dialog zu beginnen. Wir werden nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft und die unserer Kinder auf dem Altar der Machtpolitik geopfert wird.
Es lebe Europa, es lebe der Friede, es lebe die Freiheit

© 2025 European Peace Project

https://europeanpeaceproject.eu/manifest-deutsch/

Gedicht: Zum achtsamen Mai

Zum achtsamen Mai

Bernhard Nolz

Am achten Mai

vor achtzig Jahren

befreites Ende

von Faschismus und Krieg

2025 am 8. Mai

treten die Regierenden

zur Kapitulation

vors Volk

Bevor der Krieg endet

muss er ordentlich begonnen sein

Begründung ein Feindbild

Einübung von Gewalt

Nicht mit uns nirgendwo

die Jugend der Welt

vereint im Frieden

es wehrt sich die Pflicht

Wir sind Pazifisten

Wir lieben das Leben

Wir achten die Andern

Wir ächten den Krieg

Mit friedlichen Mitteln

der Wahrheit der Mut

selbst kooperativ bewusst

ewiger Frieden ab Mai

8. Mai 2025 – Tag der Erziehung zum Frieden

Bernhard Nolz, Zentrum für Friedenskultur Siegen

8. Mai 2025 – Tag der Erziehung zum Frieden

Mit Deutschlands Kapitulation am 8. Mai 1945 war der 2. Weltkrieg in Europa beendet. Die Siegermächte (USA, Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich) haben Deutschland 1945 nicht von Faschismus und Krieg befreit, damit die Bundesregierungen die Deutschen 80 Jahre später in einen Krieg gegen Russland führen können.

Schon Kinder und Jugendliche wissen: Krieg ist keine Lösung! Kinder und Erwachsene trotzdem zur Kriegstauglichkeit erziehen zu wollen, verstößt gegen das Grundgesetz und gegen die Schulgesetze der Länder.

„Bildung und Erziehung kennen keine Feinde“, sagt Bernhard Nolz, Friedenspädagoge aus Siegen. „Zu den Leitbildern des Bildungswesen gehören Menschlichkeit, Gewaltfreiheit und Kooperation. Das sind Friedensfähigkeiten, die in allen Bildungseinrichtungen – vom Kindergarten bis zur Universität – vermittelt werden. Daran darf sich nichts ändern.“

Dass auf Grundschulkinder in Sachen Frieden Verlass ist, zeigt eine kürzlich in Hessen durchgeführte Befragung: „Auch mehr Fremdsprachenunterricht fänden die Kinder toll. Sie sagen, dass sie die Herkunftssprachen ihrer Freunde mit ausländischen Wurzeln lernen wollen. Sie sind interessiert an den verschiedenen Kulturen.“ (Kindernachrichten der Siegener Zeitung vom 02.05.2025)

Friedenserziehung in diesem Sinne hat an vielen Siegener Schulen eine lange Tradition. In seinem literarisch-pazifistischen Magazin „Siegener Friedensorte“ geht Bernhard Nolz auf ein Beispiel an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule ein, an der er vor 30 Jahren als Lehrer tätig war.

Der „Bericht von einer Schulbesetzung“ trägt die Überschrift „Mit Bertha gegen Tonis Abschiebung“ und endet folgendermaßen: „Einige Monate später wurde die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule für die Hilfsaktion zugunsten von Toni und seiner Familie [geflüchtet aus Kroatien] vom Ausländerbeirat der Stadt Siegen ausgezeichnet.“

Im Magazin „Siegener Friedensorte“ kann diese Geschichte – und viele andere – nachgelesen werden. Bestellung des Magazins bei Bernhard Nolz per eMail (nopo270@gmail.com), 12,00 € + Versand.

Abschiedsgruß an die ZFK-Friedenstauben

Nach drei Jahren haben sich die Friedenstauben von den Fenstern des Zentrums für Friedenskultur (ZFK) in der Kölner Straße 11 in Siegen-Oberstadt verabschiedet.

„Wir glauben, dass unsere Friedensbotschaft in den Köpfen und Herzen der Menschen angekommen ist“, sagt Bernhard Nolz, ZFK-Leiter.

„In den Gesprächen auf der Straße erfahre ich, dass der Wunsch nach einem Ende der Kriege, vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten, die Menschen vereint.“

Bernhard Nolz sieht darin eine Aufforderung an die deutschen Politikerinnen und Politiker, von ihren Rüstungs- und Kriegsplanungen abzulassen und die Friedensinitiative von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen.

Das kommende Osterfest halten die ZFK-ler:innen für den richtigen Zeitpunkt, dass die Politikerinnen und Politiker Deutschlands und der EU eine Kehrtwende zum Frieden vollziehen und den Dialog mit Russland wieder aufnehmen. Für die Christenheit hat Ostern die Bedeutung, dass das Leben über den Tod regiert.

„Diese Friedensbotschaft ist es, die die Menschheit beseelt. Da dürfen die Politiker:innen nicht abseits stehen und sich an den Krieg klammern“, gibt der Friedenspädagoge Bernhard Nolz zu bedenken.

0171 8993637 nopo270@gmail.com

Sch(m)erzhafte Nachrichten Nr. 1

Sch(m)erzhafte Nachrichten Nr. 1 31. Merz/1. April

Katastrophenmeldung auf der A 45

Baustopp für die Talbrücke Rahmede

Die Einladung zur Pressekonferenz mit der Überschrift „Baustopp“ schlug wie eine Bombe ein. Friedrich ohne Amt, Vielleicht-Kanzler in spe, stand direkt vor Ort Rede und Antwort.

Sein grüner Jägeranzug passte gut zum BW-Hubschrauber, mit dem er gekommen war.

Die Liebe zu meinem geliebten Sauerland macht diese Maßnahme notwendig. Die Brücke, an deren Auffahrt wir gerade stehen, soll die erste …“

Weiter kam er nicht. Ein Panzer brauste mit einem Ohren betäubenden Lärm heran und blieb vor der versammelten Menschenschar stehen. Dem Leopard entstieg Panzer-Toni. Mit rot angelaufenem Gesicht stürmte der Grüne auf Fritz zu, der erblasste.

Mit mir nicht!“, schrie Toni, „unsere Panzer brauchen freie Fahrt bis nach Putin, bis vor die Tür dieses Autokraten!“

Gerade drum, Antonius, versteh doch. Ich will doch auch, dass die Brücke Panzer-fest wird. Sie soll die erste neue Autobahnbrücke sein, über die unsere Panzer gen Osten rollen können. Das bin ich auch meinen Sauerländern schuldig.“

Wo ist das Problem, du Depp“, brauste Toni auf.

Hast du Hitzkopf doch selbst mit 2/3-Mehrheit beschlossen. Die Knete kriegen wir aus dem Grundgesetz erst raus, wenn ich zum Kanzler gewählt bin. Und das kann länger dauern als eine Papstwahl.“

Ich bring mich um!“, jammerte Toni und stapfte zum Brückenrand, der noch ohne Geländer war.

Lass das, wir brauchen dich noch fürs Kriegsrecht!“, trumpfte Fritze auf.

Bei einem Schlag Erbsensuppe aus der BW-Gulaschkanone erläuterte der Schwarze Friedrich dem Grünen Toni und der hungrigen Journalistenschar, dass der letzte Meter der Brücke solange offen bleiben müsse, bis das Sondervermögen frei ist. Anderenfalls sei der Kriegsbrückenbau nicht förderungsfähig. Das könne er seinen Sauerländern nicht zumuten. Das wäre so, als würde man ihnen ihre Bockwurst verbieten.

Man merkte Toni an, dass er das alles noch verdauen musste. „Wie komme ich jetzt nach Russland?“, fragte er.

Ein Jahr wirst du wohl noch warten können“, sagte Friedrich. Er drückte Toni ein Glas Sauerländer Pils in die Hand. „Prost!“

Zum Wohl! – Aber Jens, die Spritze, hat doch gemeint, der Russe steht vor der Tür.“

Seit Corona scheint der auf Verzeihdroge zu sein“, sagte Fritz.

Ich hab da eine Idee“, sagte Toni nach einer Weile. „Wir stellen Putin eine Falle. Die Brücke hat doch zwei unabhängige Fahrbahnen. Die nach Nordosten bauen wir für unseren Angriff Panzer-fähig aus. Die in die Gegenrichtung nach Südwesten nicht. Wenn Putin kommt, lenken wir ihn und seine Panzer mit Hinweisschildern in russischer Sprache auf die schwache Brücke. Die bricht zusammen. Die Panzer stürzen ab. Putin ist tot und wir fahren einen Sieg ein.“

So machen wir‘ s!“ Fritz und Toni fielen sich in die Arme.

Aber da waren die anderen Journalisten schon weg. Die Eröffnung der Angel-Party am Biggesee durfte nicht versäumt werden: „An der Sauerland-Küste, am Biggesee-Strand, sind die Fische im Wasser oder in Grillmeisters Hand.“

Sch(m)erzhafte Nachrichten Nr. 2 31. Merz/1. April

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2/3 plus 2/3 sind 4/3

Rede des Siegener Berliner Bären am 22. März 2025

Pressemitteilung

Rede des Siegener Berliner Bären am 22. März 2025

Am 22. März wird in Berlin der Tag des Berliner Bären gefeiert. Anlässlich der Feierlichkeiten hat Bernhard Nolz vom Siegener Zentrum für Friedenskultur dem Siegener Berliner Bären, dem er den Namen Siegbärt gegeben hat, ein paar Worte in den Mund gelegt und am vergangenen Samstag um 15.00 Uhr am Kölner Tor vorgetragen.

Liebe Freundinnen und Freunde, hier spricht Siegbärt, euer Berliner Bär aus Siegen. In Berlin wird jedes Jahr am 22. März der Tag des Berliner Bären gefeiert. Der Bär ist das Berliner Wappentier. Und nach einem weit verbreiteten Volksglauben gehören die Bären zu den klassischen Wappentieren, die reden können.

In den 50 Jahren, die ich hier bei Wind und Wetter stehe, haben unzählige Menschen mit mir gesprochen. Am liebsten habe ich die vielen Kinder, die sich bei mir einfinden. Denn für die Kinder der Welt bin ich hier aufgestellt worden.

Jeder Siegener hat es in der Schule gelernt, dass ich ein Geschenk des Dankes an die Siegerländer Bevölkerung bin, weil Hunderten Berlin-Spandauer Kindern ab 1952 ein Ferienaufenthalt im Siegerland ermöglicht werden konnte.

Nach dem 2. Weltkrieg war Deutschland geteilt und West-Berlin lag wie eine Insel im Staatsgebiet der DDR. Die Zeit des Ost-West-Konfliktes war von starken Spannungen geprägt, bis Deutschland 1990 wiedervereinigt werden konnte. Das haben wir in erster Linie der Sowjetunion (heute Russland) unter Gorbatschow zu verdanken.

Eingeleitet hatte den Friedensprozess der damalige Bundeskanzler Willy Brandt, der dafür 1971 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Willy Brandt, der zuvor Regierender Bürgermeister von West-Berlin gewesen war, legte den Grundstein für die Freundschaft mit Russland.

Es tut mir in der Seele weh, dass die heutigen deutschen Politikerinnen und Politiker diese geschichtlichen Tatsachen vergessen haben und einen Krieg gegen Russland vorbereiten. Gerade hat die Politik ein Milliarden schweres Militärprogramm beschlossen und gleichzeitig Kürzungen bei Kindergärten, Krankenhäusern und Schulen, bei Renten und beim Bürgergeld angekündigt.

Man kriegt das Weinen, wenn man das Leid der Kinder im Krieg sieht, z.B. in der Ukraine oder in Gaza. Die Kinder in aller Welt wollen keine Kriege. Sie setzen ihre Hoffnungen darauf, dass es den Präsidenten der USA und Russlands gelingt, untereinander und mit der Ukraine Frieden zu schließen.

Hier am Kölner Tor breite ich meine Arme aus, um alle willkommen zu heißen, die an einer friedlichen Welt mitwirken wollen. Und ich wünsche mir, dass viele Kinder ein Selfie mit mir machen und mit einer Friedensbotschaft in alle Welt versenden. Give Peace a Chance!“

Foto: ZFK (zeigt Bernhard Nolz und Siegbärt)

Auskunft erteilt Bernhard Nolz, 01718993637, nolzpopp@web.de

Von Schulden und Bremsen, Russen und Türen

Von Schulden und Bremsen, Russen und Türen
Zusammengefasst von Bernhard Nolz (Friedenspreisträger)

Jens Spahn (CDU) fragt und antwortet in der Frankfurter Allgemeinen (FAZ):

Was nützt die schönste Schuldenbremse, wenn der Russe vor der Tür steht?

Wir Europäer haben doch zugespitzt gesagt nur zwei Möglichkeiten: Wir können uns verteidigen lernen oder alle Russisch lernen.“

Wieder ein Politiker, der nichts verstanden hat? Will er etwa Außen- oder Wirtschaftsminister werden? Dann auf die Gesundheit!

Es ist doch bekannt: Der Ami steht in Deutschland vor der Tür, weil er weg will. Weil für ihn hier nichts mehr zu holen ist. Er läuft zum Russen über.

Für Deutschland gibt es zwei Möglichkeiten: Vor den Amis dort sein oder Nord Stream sprengen. Oh!

Zunächst fragen wir Jens: Was nützt die schönste militärische Verteidigung, wenn sie uns schon im Frieden kaputt macht? Im Krieg ja sowieso!

Dagegen hilft: Gemeinsame Sicherheit.

Und im Notfall: Sich gewaltfrei verteidigen. Auch Soziale Verteidigung genannt. Sterben im Krieg ist dann abgesagt.

Übrigens: Einige Millionen Deutsche sprechen zum Glück Russisch.

Siegener Friedensorte. Ein literarisch-pazifistisches Magazin

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Siegener Friedensorte. Ein literarisch-pazifistisches Magazin

Im Dezember 2024 ist ein Sonderheft der Zeitschrift „et cetera ppf, im Verbund mit dem „Siegener Friedensboten“ erschienen.

Sein Titel: „Siegener Friedensorte. Ein literarisch-pazifistisches Magazin“, herausgegeben von Bernhard Nolz im Auftrag der Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden (PPF).

Im Heft werden 16 Siegener Friedensorte vorgestellt, ergänzt durch korrespondierende Texte und eine Vielzahl von Bildern.

Es umfasst 108 Seiten und kostet 12,00 € bei Abholung,
plus 3,00 € bei Versand.

Bestellung bei Bernhard Nolz
Kölner Str. 11
Siegen-Oberstadt,

Tel: 0171 8993637     eMail:  nopo270@gmail.com

 

 

 

Eine Kultur des Friedens zur Beendigung der Gewalt

Eine Kultur des Friedens zur Beendigung der Gewalt

Zum diesjährigen Weltfriedenstag der Vereinten Nationen (UN) am 21. September wiederholt das Siegener Zentrum für Friedenskultur (ZFK) die Aufforderung an die Bundesregierung, Deutschlands Kriegsbeteiligung in Form von Waffenlieferungen an die Ukraine umgehend zu beenden.

Außerdem erinnert das ZFK an die aus der UN-Mitgliedschaft sich ergebende Verpflichtung, einer Kultur des Friedens den Weg zu bereiten. Sie umfasst die Achtung des Lebens, die Beendigung der Gewalt sowie die Förderung und Übung von Gewaltlosigkeit durch Erziehung, Dialog und Zusammenarbeit.

Das Zentrum für Friedenskultur (ZFK) wurde im Jahr 2000, dem UN-Jahr für eine Kultur des Friedens, von engagierten Friedenspädagog:innen gegründet. Sie halten die Pläne der Regierungsparteien, die deutsche Bevölkerung „kriegstüchtig“ machen zu wollen, für einen Irrweg, der Deutschlands Ansehen in der Welt schadet.

Den deutschen Politiker:innen mangele es nicht nur an Friedenskompetenz, stellen die Pädagog:innen fest, sondern ihnen fehle auch das erforderliche Einfühlungsvermögen in die komplexen Konfliktlagen und in die tatsächlichen Friedensbedürfnisse der Menschen. „Ohne Frieden ist alles nichts!“ (Friedensnobelpreisträger Willy Brandt)

Das ZFK wird das 25. Jubiläumsjahr der Kultur des Friedens zum Anlass nehmen, 2025 die Friedensinitiative „Miteinander in Frieden leben“ zu starten.

Auskunft erteilt: Bernhard Nolz, ZFK-Leiter, 01718993637,

nolzpopp@web.de

Erinnern an Prof. Dr. Wolfgang Popp

Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden

Erinnern an Prof. Dr. Wolfgang Popp

Drei Termine des Erinnerns an meinen 2017 verstorbenen Partner Wolfgang Popp standen Anfang Juni 2024 in Siegen für mich an.

Im Friedhofswald Siegen

Zunächst ein Besuch an seiner letzten Ruhestätte im Friedhofswald Siegen. Am 3. Juni wäre er 89 Jahre alt geworden.

Ich legte eine einzelne rosafarbene Rose an den Baum, obwohl ich weiß, dass das nicht gern gesehen wird. Dann setzte ich mich auf eine Bank und dachte an eine in der Zeitschrift „kultuRRevolution“ erschienene Besprechung zur Autobiografie Wolfgang Popps, die ich im letzten Jahr heraus gegeben hatte. Die Buchbesprechung, verfasst von Ulla Link-Heer und Jürgen Link, endet mit dem Satz: „Sein Leben bleibt das exemplarische Leben eines deutschen Intellektuellen, der aus der deutschen Geschichte gelernt hat.“

An der Universität Siegen

Am 6. Juni fand ich mich nachmittags in der Universität Siegen am Haardter Berg ein. Dort wurde von den Gender Studies Siegen (Gestu_S) der Wolfgang-Popp-Preis für Geschlechterforschung 2023 verliehen.

Geehrt wurde Lehramts-Studentin Chiara Weiß für ihre in Englisch verfasste Masterarbeit mit dem (übersetzten) Titel: „’Unnatürliche Hexen‘ oder eigensinnige Frauen? Neu-Bewertung von Goneril und Regan in King Lear“. Kurz gesagt, geht es in der Arbeit um eine neue Sichtweise auf zwei Frauen in Shakespeares Tragödie King Lear. Indem sie sich genauso wie die Männer verhalten, werden die beiden Frauen von der Gesellschaft als unnatürlich und eigenwillig angesehen und bleiben unverstanden.

In meinem Grußwort für die August-von-Platen-Stiftung der Universität Siegen, die die Preisverleihung unterstützt, brachte ich zum Ausdruck, dass Wolfgang Popp die preisgekrönte Arbeit besonders zu schätzen gewusst hätte. Als Professor für deutsche Sprache und Literatur bildete er 28 Jahre lang Lehramts-Studierende aus. Mit der Gründung des Forschungsbereiches Homosexualität und Literatur hat er im Bereich der Geschlechterforschung an der Universität Siegen Pionierarbeit geleistet.

Dass überkommene Rollenerwartungen und herkömmliche Familienbilder auch heute noch in der sozialen Arbeit mit Eltern von großer Bedeutung sind, hatte Michelle Buller zuvor in einem interessanten Vortrag gezeigt, mit dem die gut besuchte Veranstaltung eingeleitet worden war.

Im Kreishaus in Siegen

Die Eröffnung der Ausstellung „Rosa Winkel“ am 10. Juni im Kreishaus des Kreises Siegen-Wittgenstein wollte ich auf keinen Fall versäumen. Sie beschäftigt sich mit dem Schicksal homosexueller KZ-Häftlinge, die einen rosa Winkel als Erkennungszeichen trugen.

Die Wanderausstellung über homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora wurde von Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora erstellt.

Die Gedenkstättenarbeit war für Wolfgang Popp bei seinem Engagement in der Schwulenbewegung sowie in der Friedensbewegung ein wichtiges Anliegen.

In dem von Wolfgang Popp und mir herausgegebenen Band „Erinnerungsarbeit. Grundlage einer Kultur des Friedens“ (Münster 2000) geben wir unserer Überzeugung Ausdruck, dass eine aktive Erinnerungsarbeit eine notwendige Voraussetzung für Versöhnung ist.

Bei meiner Vorbereitung auf den Ausstellungsbesuch fand ich in einer Schwulen-Zeitschrift aus dem Jahr 1982 einen bemerkenswerten Satz von Wolfgang Popp, der auf das Schwulsein gemünzt war, aber zugleich einen deutlichen Hinweis darauf gibt, wie wir im Jahr 2024 den Frieden nach innen und nach außen finden können:

„Die Andersartigkeit akzeptieren heißt, wir müssen einander ernst nehmen in unserer unterschiedlichen Auffassung von der Welt.“

Bernhard Nolz

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